Erstes Lexikon für Gebärdensprache

Text: derstandard.at / APA

Wien - Seit sieben Jahre ist die österreichische Gebärdensprache als eigenständige Sprache in der Verfassung anerkannt. Nun erscheint das erste umfassende Werk zur Gebärdensprachendidaktik. Entstanden ist das Lexikon in Kooperation des Sprachenzentrums der Universität Wien, shake hands Verein für Gebärdensprache und der Bank Austria AG. Das wurde am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien bekanntgegeben.

"Interesse steigt"

"Das Interesse, diese ästhetische, ausdrucksstarke visuell-gestische Sprache zu lernen, steigt kontinuierlich", sagte Georg Marsh, selbst gehörloser Sprachkursleiter und Begründer von shake hands. Seit das Sprachzentrum der Universität Wien den Gebärdensprachkurs vor zehn Jahren mit ins Kursprogramm aufgenommen hat, besuchten ihn schon insgesamt 2.500 Menschen. Mittlerweile wird die Sprache von den Kursbesuchern am zweithäufigsten gewählt. Das professionell ausgearbeitete Lernmaterial soll nun Anfänger und fortgeschrittene Anfänger beim Lernen der Gebärdesprache unterstützen, und zwar leichter, lustiger und effizienter. "Die Bücher sind ideale Gebärdensprachkursbegleiter", erklärte Marsh.

Unterschiedliche Akzente

Wie jede andere Sprache verfügt die Gebärdensprache über einen Wortschatz und Grammatik und ist ebenso schwer oder leicht zu erlernen. Und es existieren, wie bei anderen "Fremdsprachen", auch unterschiedliche Akzente. In Österreich, sowie in 50 anderen Ländern weltweit, ist die österreichische Gebärdensprache als autochthone Minderheitensprache rechtlich anerkannt. (APA)

03.02.2012 Manfred Schütz